Donnerstag, 29. Juli 2021

Gravierende Folgen von COVID-19: Kognitive Dysfunktion und Beschleunigung von Alzheimer-Symptomen

Noch vor meinem Urlaub hatte ich Gelegenheit, mich mit intensiv mit mehreren Fachmedizinern über die Folgen einer Erkrankung am Virus SARS-CoV2 auszutauschen - mit sehr ernüchternden Erkenntnissen für mich. Was ohnehin immer deutlicher hervortritt, wurde in den verschiedenen Gesprächen noch weiter untermauert: Corona ist nicht, wie manche immer noch zu wissen glauben, eine Erkrankung der Atemwege oder gar einfach nur eine "Erkältung". Corona ist vielmehr oft eine Multi-Organerkrankung mit teilweise dramatischen Folgen für die Erkrankten. Diese lassen sich unter den beiden Schlagwörten Long-COVID und Post-COVID subsummieren. Also anhaltenden Folgen, bei denen es lange Zeit bis zu einer spürbaren Erholung braucht, auf der einen Seite und Folgen, die erst viel später deutlich werden und sich nachhaltig negativ auf den Menschen auswirken andererseits

Einer meiner Gesprächspartner, ein erfahrener HNO-Arzt, erklärte mir beispielsweise, dass die Veränderungen des Geschmacks- und Geruchssinns, die bei Covid-19 häufig auftreten, nicht auf eine Entzündung der Schleimhäute zurückzuführen seien, sondern vielmehr auf eine Erkrankung in bestimmten Teilen des Gehirns.
Das deckt sich mit dem, was nun die Alzheimer's Association veröffentlicht hat.

Neue Forschungsergebnisse, über die auf der Alzheimer's Association International Conference® (AAIC®) 2021, die virtuell und in Denver, Colorado, stattfand, berichtet wurde, zeigen einen Zusammenhang zwischen COVID-19 und anhaltenden kognitiven Defiziten, einschließlich der Beschleunigung der Pathologie und Symptome der Alzheimer-Krankheit, berichtet die Alzheimer-Gesellschaft.
Zusätzlich zu den respiratorischen und gastrointestinalen Symptomen, die COVID-19 begleiten, treten bei vielen Menschen mit dem Virus kurz- und/oder langfristige neuropsychiatrische Symptome auf, einschließlich Geruchs- und Geschmacksverlust sowie kognitive und Aufmerksamkeitsdefizite, die als "Gehirnnebel" bekannt sind. Bei einigen bleiben diese neurologischen Symptome bestehen, und Forscher arbeiten daran, die Mechanismen zu verstehen, durch die diese Hirnfunktionsstörung auftritt, und was das langfristig für die kognitive Gesundheit bedeutet.

Studien zeigten zudem, so die Alzheimer's Association, dass biologische Marker für Hirnschädigung, Neuroinflammation und Alzheimer stark mit dem Vorhandensein von neurologischen Symptomen bei COVID-19-Patienten korrelierten:
"Diese neuen Daten weisen auf beunruhigende Trends hin, die zeigen, dass COVID-19-Infektionen zu dauerhaften kognitiven Beeinträchtigungen und sogar zu Alzheimer-Symptomen führen", sagte Heather M. Snyder, PhD, Alzheimer's Association Vizepräsidentin für medizinische und wissenschaftliche Beziehungen. "Mit mehr als 190 Millionen Fällen und fast 4 Millionen Todesfällen weltweit, hat COVID-19 die ganze Welt verwüstet. Wir müssen unbedingt weiter erforschen, was dieses Virus mit unseren Körpern und Gehirnen anstellt. Die Alzheimer's Association und ihre Partner sind führend, aber es ist noch mehr Forschung nötig."


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