Montag, 28. November 2022

Klima im Blick: Warum eigentlich nicht mehr Erdwärme aus Grubenwasser?

Vor dem Hintergrund der Energie- und Klimakrise gewinnt die Nutzung nachhaltiger und CO²-freier Energien zunehmend an Bedeutung. Gerade für uns im Saarland könnte es dabei besonders interessant sein, auch das Thema Grubenwasser nochmals verstärkt in den Blick zu nehmen. 
So wird beispielsweise am ehemaligen Bergwerk Reden aus rund 800 Metern Tiefe 32°C warmes Wasser gehoben und über ein Nahwärmenetz zur Wärmeversorgung am Standort genutzt. Laut der Saarbrücker Zeitung vom 20.09.2022 habe die RAG zudem auf Anfrage mitgeteilt, dass im Rahmen von Machbarkeitsstudien und in Kooperation mit verschiedenen Forschungseinrichtungen „in der Vergangenheit auch die Machbarkeit von Pumpspeicherkraftwerken unter Tage umfassend geprüft“ worden sei. Dabei sei auch der Standort Saarland betrachtet worden.
Das wirft natürlich die Frage auf, was diese "Betrachtung" ergeben hat und welche Schlüsse auch die Landesregierung daraus zieht - und ist für mich Grund genug, auch mittels einer Parlamentarischen Anfrage das Thema in den Fokus zu rücken.


Der Ausschuss für Grubensicherheit und Nachbergbau, in dem ich in der letzten Legislaturperiode selbst Mitglied war, hat Verfassungsrang. Eigentlich.
Das hat jedoch leider die neue Landesregierung nicht davon abgehalten, nach der Wahl mit ihrer absoluten Mehrheit den Ausschuss einzustampfen. 

Möglicherweise will man das Themenfeld möglichst klein kochen und hat es deshalb dem Wirtschaftsausschuss angegliedert, wo es aufgrund des aktuellen wirtschaftspolitischen Tagesgeschäfts ein Stück weit untergeht.
Vielleicht dachten sich Rehlinger, Barke und Co. ja: Wo es keinen Ausschuss gibt, wird auch weniger hingeguckt....
Umso mehr aber heißt es hier, wachsam zu sein und als Opposition noch mehr nachzuhaken. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund der vielen ungeklärten Fragen des künftigen Umgangs mit dem Grubenwasser - denn gerade hier  finden sich nach wie vor jede Menge Risiken - und vielleicht aber auch Chancen!

Für mich Grund genug, in einer Parlamentarischen Anfrage einmal nachzuhören, wie hier der Sachstand ist und was die neue Landesregierung in diesem Bereich derzeit tut.
Ich habe deshalb aktuell folgende Fragen gestellt, auf die die Landesregierung nun innerhalb von vier Wochen antworten muss:

1. Welche Gebäude, Behörden, Einrichtungen usw. werden mit der Wärme aus dem gehobenen Grubenwasser am Standort Reden versorgt?

2. Wie schätzt die Landesregierung das Potential ein, weitere Gebäude am Standort Reden mit der aus dem Grubenwasser gewonnenen Wärme zu versorgen und gibt es hierzu weitere konkrete Planungen oder zumindest Überlegungen?

3. An welchen weiteren Standorten im Saarland und in welchem Umfang wird derzeit Grubenwasser zur Wärmegewinnung genutzt und wie viele Gebäude werden so versorgt?

4. Hat die Landesregierung die Studien zur Machbarkeit von Pumpspeicherkraftwerken unter Tage der RAG vor dem Hintergrund der extrem gestiegenen Beschaffungs- und Verbraucherpreise neu bewertet und zu welchen Ergebnissen haben diese Bewertungen ggf. geführt?

5. Welche Folgen hätte ein Anstieg des Grubenwassers auf -320 m für die Nutzung der aus dem Grubenwasser gewonnenen Wärme am Standort Reden und an den weiteren Standorten?



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