Freitag, 16. Dezember 2022

Man darf ja mal fragen: Lässt sich die saarländische Straßeninfrastruktur zur Energieerzeugung nutzen?

Bis zum Jahr 2030 müssen die Treibhausgasemissionen in Deutschland drastisch reduziert werden. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Die Weichen sind längst gestellt.
Aber wie lässt sich das Ziel möglichst schnell erreichen, ohne dass wir die Wiesen und Äcker mit Photovoltaikanlagen zustellen und in jede freie Ecke von Wald und Flur Windräder pflanzen?

Dass eine energieeffiziente Verkehrsinfrastruktur dazu einen Beitrag leisten könnte, ist ein Gedanke, der anderswo längst schon Realität wird. Auf der schweizerischen Autobahn A2 wurde nämlich vor diesem Hintergrund bereits im vergangenen Jahr ein Projekt eingeweiht, in dessen Rahmen die Überdachung von Autobahnen mit Solarpanels zur Erzeugung elektrischen Stroms genutzt wird. Auch Lärmschutzwände könnten mit Photovoltaik bestückt werden. Ob das auch im Saarland möglich sein könnte, wollen Marc Speicher und ich nun genauer wissen und haben entsprechende Parlamentarische Anfrage auf den Weg gebracht.
Denn mal ehrlich: Scheint es nicht klüger, Technologien weiterzuentwickeln und die Straßen zur nachhaltigen Erzeugung erneuerbarer Energie zu nutzen, statt sich ohne Sinn und Verstand daran festzukleben?

Ein ähnliches Projekt wurde jedenfalls auch schon vom Bundesverkehrsministerium über der A 81 bei Hegau-Ost in Zusammenarbeit mit den Forschungsinstituten Fraunhofer ISE (‚Fraunhofer Institut"), Forster FF und dem Austrian Institute of Technology angestoßen. Das Fraunhofer Institut prüft zudem, wie man auch mit Lärmschutzwänden möglichst viel Strom aus erneuerbaren Energien gewinnen kann.
Ob darüber wohl auch die saarländische Landesregierung schon nachdenkt?
Und wenn ja: Wie weit sind denn diese Gedanken schon gediehen?
Das alles soll eine Parlamentarische Anfrage ans Licht bringen, die mein Freund und Kollege Marc Speicher und ich gemeinsam auf den Weg gebracht haben.

Neue Technologien erlauben längst den effektiven Einsatz entsprechender Solarpanels an Lärmschutzwänden. Deshalb darf es hier keine Denkverbote geben. 
Jede Möglichkeit, ohne größere Eingriffe in die Natur möglichst sauberen Strom zu erzeugen, sollte genutzt werden. Dies gilt umso mehr, weil sich der Strombedarf auch im Saarland bereits in einem sehr überschaubaren Zeitraum nahezu verdoppeln wird.


Marc Speicher und ich wollen nun jedenfalls von der Landesregierung wissen:

  1. Werden im Saarland bereits Lärmschutzwände zur Gewinnung von Solarstrom genutzt?

  2. Wie würde ein entsprechender Genehmigungsprozess für den Anbau von Solaranlagen an Lärmschutzwänden aussehen?

  3. In welcher Weise möchte die Landesregierung die Verfahrensweise beschleunigen?

  4. Plant die Landesregierung eine Implementierung der in der Vorbemerkung beschriebenen oder vergleichbarer Ideen und Projekte in die saarländische Strategie zum dringend erforderlichen, möglichst nachhaltigen Ausbau erneuerbarer Energien?

  5. Kann sich die Landesregierung bei der Umsetzung dieser beiden Ideen eine Zusammenarbeit mit entsprechenden spezialisierten Unternehmen aus der Privatwirtschaft vorstellen?

  6. An welchen Standorten im Saarland würde sich nach Ansicht der Landesregierung die Überdachung von landeseigenen Straßen oder die Nutzung von Lärmschutzwänden zur Gewinnung von Solarstrom eignen?




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