Dieser Besuch hat sich gelohnt.
Am späten Nachmittag packte ich meine drei Lieblingstöchter in warme Sachen, setzte mich mit ihnen ins Auto und fuhr gen Sankt Wendel zum Weihnachtsmarkt.
"In Sankt Wendel tut sich was" heißt ein Slogan der altehrwürdigen Kleinstadt im nordöstlichen Saarland.
Und was früher schon galt, gilt heute um so mehr.
Was die St. Wendeler auch in diesem Jahr zur Adventszeit wieder auf die Beine gestellt haben, ist konkurrenzfähig.
Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage (und schreibe): "Sankt Wendel hat den mit Abstand schönsten, gemütlichsten und familienfreundlichste Weihnachtmarkt den ich kenne."
Und ich kenne viele: Die gemütlichen kleinen Weihnachtsmärkte in unserer Gemeinde (Habach, Bubach, Dirmingen) kenne ich ebenso, wie die etwas größeren in Saarlouis, Saarbrücken, Trier oder die (ebenfalls außergewöhnliche) Burgweihnacht in Kirkel.
Auch die ganz großen Weihnachtsmärkte in Würzburg, Wiesbaden, Berlin und natürlich auch den den Christkindlmarkt in Nürnberg habe ich schon besucht.
Doch sie alle haben nicht das besondere und außergewöhnliche Flair, das den Weihnachtsmarkt in St. Wendel auszeichnet.
Nirgendwo zeigt sich so unübersehbar, dass Familien mit Kindern herzlich willkommene Gäste sind.
An allen Ecken und in vielen Gassen findet man genau die kleinen Attraktionen, die Kinderaugen glücklich aufleuchten lassen.
Und das, liebe Leserin, lieber Leser, ist schon lange nicht mehr überall selbstverständlich.
In Sankt Wendel spürt man, dass die Veranstalter nicht einfach nur auf Kommerz setzen, sondern ein weiteres unübersehbares Aushängeschild für ihre Stadt schaffen wollen.
Sie sind mit ganzem Herzen dabei - und ganz ganz vorne steht Bürgermeister Klaus Bouillon mit seinem Team. Er überlässt nichts dem Zufall.
Sein Ziel ist es, seine Stadt zu einem Publikumsmagneten zu machen.
Und das gelingt ihm ein ums andere Mal.
Wie keine zweite Stadt im Saarland zeigt St. Wendel, welche Erfolge man erzielen kann, wenn sich die Verwaltung an die Spitze der Bewegung setzt um nach und nach Geschäftswelt und Vereine wieder mitzuziehen und zu motivieren.
Während andere Kommunen landauf, landab, ihre großen Feste und Märkte zunehmend vernachlässigen, sie nicht mehr ernst nehmen und sie ohne jegliche Unterstützung bis zum bitteren Ende ausbluten und dahinsiechen lassen, greifen Bouillon und sein Team ein.
Mit Ideen und Tatkraft.
Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt.
Sie wissen, wie wichtig die innere und äußere Attraktivität einer Kommune ist. Vor allem, wenn sie - wie St. Wendel - etwas weit vom Schuss liegt.
Aber dieses Manko haben die St. Wendeler schon lange überwunden.
Es wird Zeit, sich ein Beispiel zu nehmen.