Dienstag, 6. August 2019

Gelesen: "Skulduggery Pleasant" Band eins bis acht von Derek Landy

Wer Harry Potter mochte, wird die Abenteuer rund um Walküre Unruh und den Skelett-Detektiv Skulduggery Pleasant lieben. Und wem Harry Potter noch zu brav war, der/die wird begeistert sein. 
Wenn ihr also bereit seid, für Geschichten voller Action,voller Magie, voller Spannung, voller Verrat, voller Liebe und vor allem voller Überraschungen, dann greift bei dieser Serie zu.




Manchmal braucht's ne kleine Pause, wenn man - wie bei "Skulduggery Pleasant" eine Buchreihe liest, von denen sich mittlerweile 12 Bände in meinem Regal zueinandergesellt haben.
So war es auch nach Band Nummer Sieben, den ich gelesen zur Seite legte, bevor ich nun rund drei Jahre später mit Band acht, dem Sonderband Siebeneinhalb (der sich der Nebendarstellerin Tanith Low widmete) sowie dem Sonderband "Apokalypse Now" mit 13 Kurzgeschichten rund um den Skelett-Detektiv den Faden wieder aufgenommen habe.

Beginnen wir also mit einer Rückblende und der Antwort auf die Frage, warum mich diese Buchreihe von Derek Landy so sehr fesselt, dass ich nach wenigen Zeilen in Band acht wieder voll in der Geschichte drin bin:

Alles beginnt in Band 1, als der Lieblingsonkel der 12jährigen Stephanie Edgley stirbt und sie herausfindet, dass er sich zu Lebzeiten intensiv mit Magie und Zauberei beschäftigt hat.
Nicht mit Zaubertricks, sondern mit echter Magie.
Und sie sich versieht, erwachen auch in ihr Zauberkräfte. und sie muss unter ihrem neuen Zauberernamen Walküre Unruh immer wieder die Welt retten. Stets an ihrer Seite steht die Titelfigur der Buchreihe. Skulduggery Pleasant ist ein Detektiv, von dem zwar eigentlich nur noch ein Skelett übrig ist, der sich aber trotzdem höchst lebendig zeigt. 
Nur sein Humor ist, der Vergleich sei mir erlaubt, im wahrsten Sinne des Wortes knochentrocken.
Skulduggery Pleasant hat als Elementezauberer die Fähigkeit, Feuer, Wasser, Luft und Erde zu beeinflussen und sowohl als Werkzeug als auch als Waffe zu benutzen.


Trotz des Doppellebens bleibt Stephanie zunächst noch das brave Mädchen, das zur Schule gehen und auch auf sein kleines Schwesterlein aufpassen muss, während gleichzeitig ihre eigenen magischen Fähigkeiten wachsen.  Von ihren Zauberer-Freunden, die sie durch Skulduggery Pleasant kennen lernt, lernt sie, mit ihren Kräften und ihren Möglichkeiten umzugehen, sie zu nutzen und richtig anzuwenden.
Dank dieser erwachenden magischen Kräfte schafft sie den Spagat ihres Doppellebens, weil sie für die Zeit, in denen sie wieder mal die Welt retten muss, ihr Spiegelbild zur Ersatz-Stephanie macht. Das funktioniert auch mehrere Bände lang ganz gut....

Die Handlung rast mit einem Tempo, welches - wenn ich mir den Vergleich erlauben darf - die Harry-Potter-Story am Rollator gehen lässt. Vor allem dann, wenn aus Walküre auch noch die mächtige Darquise wird. 

Wie das kommt, lest ihr aber am besten selbst.

Die Dialoge  - vor allem zwischen Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh - triefen nur so von einem sarkastischen Humor, der Lesespaß garantiert.
Autor Derek Landy zeichnet die Charaktere alle handelnden Personen derart detailgetreu, dass man schon nach kurzer Zeit nicht mehr nur ein Buch liest, sondern sich - wie bereits eingangs erwähnt - mitten in der Geschichte wiederfindet.

Vielleicht mag man an mancher Stelle als Erwachsener denken: "Das ist doch nichts für Jugendliche", denn vor allem im siebten Band "Duell der Dimensionen" geht's sehr zur Sache - und bei allem, was dann folgt, erst recht.
Mehr denn je aber antworte ich jedem: Die Story wächst mit den Leserinnen und Lesern mit, denn Derek Landy entwickelt die Geschichte eben von Band zu Band weiter. Das war und das ist auch bei anderen Serien so. 
Und wenn man ganz ehrlich ist, war ja auch Harry Potter nie ein Buch über das Liebesleben der Gänseblümchen.

Und so kommt es dann eben in Band 8 "Die Rückkehr der Toten Männer" als Folge unglaublichen Verrats unter Freunden zu einer ultimativen Schlacht, in der sich der Oberste Rat gegen das irische Sanktuarium und damit gegen eine der Wiegen der Magie wendet - eine Tatsache, die von Afrika und Australien, den beiden anderen Wiegen der Magie natürlich nicht unbeachtet bleiben kann. Es wird eine Schlacht, die kaum einen Stein auf dem anderen lässt und in der neben Zauberern auch Hexen, Vampire, Warlocks und weitere Geschöpfe der Dunkelheit aufeinandertreffen zu einem regelrechten Finale furioso.  
Band 8 zwingt aber leider auch Leserinnen und Leser dazu, sich schweren Herzen von einigen Schlüsselpersonen verabschieden zu müssen, während parallel das Spiegelbild von Stephanie Edgley aka Walküre Unruh aka Darquise ein Eigenleben entwickelt, das nicht jedem der übrig gebliebenen gefällt. Der Story tut das nach einigem Holpern am Anfang aber durchaus auch gut, zumal sich auch dieser Plot (soviel sei schonmal verraten) in Band neun noch weiter entwickeln wird.
"Die Rückkehr der toten Männer" besticht wie seine Vorgänger erneut durch einen einzigartig trockenen Humor, der sich sowohl in der Handlung, in den Charakteren und auch in den Dialogen viele Protagonisten wiederfindet, während der Spannungsbogen jederzeit auf hohem Niveau gehalten wird.

Fazit: Auch dieser Band der Reihe "Skuduggery Pleasant" fesselte mich von Anfang an und ich bin froh, dass auch Band 9 und 10 bereits die Bücherreihen meiner persönlichen Bibliothek bevölkern und darauf warten, verschlungen zu werden.