Die Zahlen, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat, lassen aufhorchen: Im November 2020 sind in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen mindestens 84 480 Menschen gestorben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 11 % beziehungsweise 8 186 Menschen mehr als in den Jahren 2016 bis 2019 durchschnittlich im November verstorben waren.
Und damit sich die Zahlen noch besser einordnen und vergleichen lassen: Mehr als 80 000 Sterbefälle in einem November gab es zuletzt im Jahr 1974 - damals wurden 81 006 Sterbefälle gezählt.
Auf schmerzliche Weise für viele Familien bestätigen diese Zahlen das, was seriöse Wissenschaftler vorausgesagt haben: Auf steigende Infektionszahlen durch Corona folgen nach wenigen Wochen steigende Zahlen bei stationären Krankenhausaufenthalten wegen Covid-19 und nur wenig später zunächst die Zahl der Menschen, die intensivmedizinisch betreut und behandelt werden müssen. Und schließlich steigt auch die Zahl der Menschen, die an dieser tückischen Krankheit versterben.
Von Anfang an war es deshalb richtig, auf die Infektionszahlen zu achten und nicht erst dann zu reagieren, wenn die Krankenhäuser ihre Kapazitätsgrenzen erreichen und sich die Särge in den Krematorien und den Kühlhäusern der Friedhöfe stapeln.
Ich sage es deutlich: Hätten unsere Regierungen abgewartet und sich statt auf den sogenannten R-Wert und die 7-Tages-Inzidenz nur auf die Zahl der Gestorbenen konzentriert - es sähe weitaus schlimmer aus in unserem Land. Und bezogen auf entsprechende Debatten im Saarländischen Landtag sage ich:
Sie hatten Unrecht Herr Lafontaine!
Man musste kein Hellseher sein, um die Entwicklungen vorherzusagen, die das Statistische Bundesamt nun bestätigt: "Die Differenz der Sterbefallzahlen zum Durchschnitt der Vorjahre ist über alle Novemberwochen hinweg angewachsen. Insgesamt wurden für die letzte Novemberwoche (48. Kalenderwoche vom 23. bis 29. November) bislang 20 699 Sterbefälle gemeldet - das sind 14 % oder 2.525 Fälle mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Die Zahl der Todesfälle von Personen, die zuvor laborbestätigt an COVID-19 erkrankt waren, stieg zeitgleich von Woche zu Woche. In der 48. Kalenderwoche gab es insgesamt 2 579 beim Robert Koch-Institut gemeldete COVID-19-Todesfälle. Das sind 639 mehr als noch in der Vorwoche."
Besonders hart trifft die Entwicklung die Menschen in Sachsen. Das Land, in dem besonders laut von selbsternannten "Querdenkern" und Corona-Leugnern gegen pandemiebedingte Einschränkungen gewettert wurde und wo die Regierung vergleichsweise spät die Notwendigkeit harter Beschränkungen des öffentlichen Lebens erkannte und vollzog:
"Die Differenz zum Durchschnitt der vier Vorjahre nahm dort im November von Woche zu Woche deutlich zu und liegt bezogen auf den gesamten Monat 39 % oder 1.708 Fälle darüber. Für die letzte Novemberwoche (48. Kalenderwoche) wurden in Sachsen bislang 55 % oder 586 Fälle mehr als im Vorjahresdurchschnitt gemeldet", berichtet Destatis.