Wo kommt unser Strom in Zukunft her, wie können wir Energie einsparen?
In Eppelborn hat das Umdenken in einer der wichtigsten politischen Fragen der Gegenwart längst begonnen.
Das lässt sich gleich an mehreren Fakten fest machen.
Die gemeindeeigenen Gebäude (Kindergärten, Grundschulen, Bürgerhäuser und Hallen) sind in den vergangenen Jahren alle nach und nach energetisch saniert worden und auch am und im Rathaus läuft derzeit ein entsprechendes Projekt.
Dächer, Decken und Außenwände wurden gedämmt und zum großen Teil mit Vollwärmeschutz ausgestattet.
Heizungsanlagen wurden modernisiert.
Sogar die (von Rot-Grün noch im vergangenen Jahrtausend durchgepaukte und fehlerbehaftete) Holzhackschnitzelheizung wurde nach und nach trotz hoher Kosten so hergerichtet, dass sie funktioniert.
Bei uns soll mindestens soviel Strom erzeugt werden, wie wir alle verbrauchen.
Nachhaltig und regenerativ.
Das Ziel rückt Schritt für Schritt näher. Wir sind auf einem guten Weg.
Und trotzdem:
Wir haben den Mut und sagen auch mal nein, wenn uns ein Projekt nicht ganz koscher erscheint.
Das nennt man dann Verantwortung.
In der letzten Sitzung des Gemeinderates Eppelborn haben wir bei einer Grundsatzentscheidung für einen Windpark in Dirmingen nein gesagt.
Nicht, weil wir generell gegen die Nutzung der Windkraft wären - das diese Unterstellung absoluter Humbug ist, weiß mittlerweile fast jeder in Eppelborn. Im Gegenteil.
Wie bereits erwähnt waren wir Christdemokraten diejenigen, die mit der Ausweisung eines Vorranggebietes der Windkraft in Eppelborn die Türen geöffnet haben. Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich ein Investor gefunden hat, der dort einen Windpark betreiben wird.
Aber es gibt ein paar Fakten, die es uns Christdemokraten zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich machen, einem weiteren Windpark in Dirmingen zuzustimmen.
Die Probleme vieler Menschen in Hierscheid und Humes mit dem Windrad auf dem Großen Elmesberg sind bekannt. Das Rad ist - vor allem bei Ostwind - offenbar eine Geräuschquelle, die viele Bürgerinnen und Bürger der beiden Ortsteile stark belastet.
Nun sollen die geplanten Windkraftanlagen in Dirmingen nochmals um rund die Hälfte höher sein, 150 Meter werden die in den Himmel ragen.
Fünf mal so hoch, wie der Kirchturm unserer Pfarrkirche St. Sebastian!
Das Windrad auf dem Großen Elmesberg. Effektiv - aber schon mit einer Höhe von weniger als 100 Meter offenbar für viele Menschen zu laut.
Die Dirminger Räder wären nochmals um 50% höher, hätten größere Rotoren und damit
deutlich mehr Luftwiderstand....
Die geplanten Windenergieanlagen entsprechen nach unserem Kenntnisstand nicht dem aktuellsten Stand der Technik - nach Informationen, die unserem Fraktionschef Berthold Schmitt vorliegen, soll die Lärmemission gar um ein Vielfaches höher sein als in Humes.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Entfernung zur nächsten Wohnbebauung weniger als 1000 Meter, ja noch nicht einmal 700 m beträgt.
Ich persönlich vertrete zudem die Ansicht, dass wir mit dem Windpark Kleeberg einen geeigneten Standort ausgewiesen haben. Den sollten wir zunächst weiter forcieren.
Das alles heißt nicht, dass nun in Dirmingen keine Windräder gebaut werden.
Zunächst aber haben wir das getan, was von uns gefordert wurde:
Wir haben nachgedacht.
Wir haben uns informiert.
Wir haben so gehandelt, wie wir es verantworten können - und werden dies auch in Zukunft tun.