Unseren Wald mal nicht nur als grüne Oase zur Erholung erleben, sondern in Zahlen und Fakten, als lebendiges Ökosystem und Wirtschaftsfaktor sowie mit seinen Problemen aufgrund von Klimaveränderungen, Krankheiten und Schädlingsbefall: das war das Ziel einer Exkursion von CDU-Funktionsträgern aus dem gesamten Kreisgebiet. Rund vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer begleiteten uns bei der Wanderung des CDU-Kreisverbandes Neunkirchen, die vor Ort vom CDU-Gemeindeverband Eppelborn organisiert wurde. Mit dabei waren neben dem CDU-Kreisvorsitzenden und Justizstaatssekretär Roland Theis auch unsere Bundestagsabgeordnete Nadine Schön, die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Bürgermeister Andreas Feld sowie unsere Erste Kreisbeigeordnete Daniela Feld.
Fachliche Begleitung durch SaarForst-Geschäftsbereichsleiter Uwe Tobä und Revierförster Roland Wirtz
Auf der beeindruckenden Tour durch den Wald zwischen dem Finkenrech und dem Klingelfloß gelang es Saar-Forst Geschäftsbereichsleiter Uwe Tobä und dem Dirminger Revierförster Roland Wirtz, die Blickwinkel der Exkursionsteilnehmer zu verändern. Die Wandlung unserer Wälder von regelrechten Baumplantagen zum Forst und schließlich zurück zum richtigen Wald spiegelt dabei einerseits eine Bewusstseinsänderung in der Waldbewirtschaftung, vor allem aber auch das geänderte Bedarfsschema wider.
Während Generationen vor uns immer wieder darauf angewiesen waren, möglichst schnell den Rohstoff Holz zur Verfügung zu haben um beispielsweise die Schäden durch Kriege zu beheben und einen schnellen Wiederaufbau zu ermöglichen, können nun Bäume länger wachsen und älter werden. Statt der Abholzung ganzer Waldflächen sind nunmehr die gezielte Entnahme von Bäumen und die Unterstützung einer nachhaltigen, natürlichen Selbstentwicklung unserer Wälder verstärkt in den Vordergrund gerückt.
Herausforderungen und Chancen
Fast ein Drittel der Flächen in Deutschland ist bewaldet. Damit zählt unser Land zu den waldreichsten Ländern der Erde. Doch unser Wald macht auch Sorgen: Die Wettextreme der letzten Jahre - egal ob Stürme oder anhaltende Trockenheit - sind ihm nicht bekommen.
Dabei stehen wir im Saarland noch vergleichsweise gut da, denn mit großer Weitsicht haben unsere Forstleute bereits vor längerer Zeit damit begonnen, über den saarländischen Tellerrand hinauszuschauen und darüber nachzudenken, wie der Wald der Zukunft aussehen sollte.
Deshalb stimmt es in weiten Teilen auch, was Umwelt- und Forstminister Reinhold Jost immer wieder betont: "Wir haben den Wald, den andere gerne hätten."
Und das ist auch bitter nötig, denn der Wald hat viele Funktionen:
- Der Wald schützt das Klima
Bäume entziehen der Atmosphäre CO2; sie verringern damit automatisch das klimaschädliche Kohlendioxid und binden es langfristig.
Gleichzeitig liefert er Baustoffe und Rohstoffe, die CO2 speichern. Denn auch wenn der Baum gefällt und weiterverarbeitet ist, bleibt das Kohlendioxid gebunden. Sei es im Dachgebälk, sei es in hochwertigen Möbeln oder im Parkett.
- Unser Wald filtert das Wasser und hilft, Hochwasserkatastrophen zu verhindern
Waldböden sind perfekte Wasserfilter. Muss andernorts viel Geld in Filteranlagen investiert werden, macht unser Wald das ganz alleine - ganz ohne teure Entwässerung und Kanalisation. Der Wald bietet viele Bodenschichten, die sehr aufnahmefähig sind und durch die das Wasser fließt, bevor es den Grundwasserspiegel erreicht. Jede dieser Bodenschichten ist Teil eines ausgeklügelten Filtersystems.
Auch bei Starkregen schafft schafft der Waldboden es meist, die Wassermengen aufzunehmen, sie wie ein Schwamm aufzusaugen, zu binden und so plötzliche Fluten und starkes Anschwellen von Bächen und Flüssen zu vermeiden.
Im Jahr 2019 waren bundesweit rund 34.500 Menschen sozialversicherungspflichtig in der Forstwirtschaft tätig. Nachhaltige und klimaschonende Forstwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig, der ein hohes Fachwissen, ein breites Aufgabenspektrum und eine wichtige gesellschaftliche Funktion vereint. Hinzu kommt dan noch eine um ein Vielfaches höhere Anzahl an Beschäftigten, die mittelbar mit dem Wald zu tun haben, z.B. im (Holz-)Baugewerbe, im Tourismus oder in der holzverabeitenden Industrie.
- Unser Wald ist Heimat, Freund und Verbündeter
Der Wald und wir Deutschen, vor allem auch wir Saarländer, haben eine ganz besondere Beziehung. Der Wald ist Namensgeber vieler Landstriche - vom Bayerischen und Pfälzer Wald, über den Schwarzwald und den Odenwald bis hin zum Thüringer Wald, unserem Hochwald im Nordsaarland oder dem Saarkohlenwald, dem wir soviel zu verdanken haben.
Der Wald ist Ort der Erholung für Wanderer und Spaziergänger, Mountainbiker, Jogger, E-Bike-Radler. Schöne Wälder - auch die rund um Eppelborn - sind touristische Highligts (wie man gerade an schönen Wochenenden auch auf dem Finkenrech sehen kann).
Der Wald ist aber nicht nur Heimat für uns Menschen, sondern für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. In Zeiten, in denen wir gerade auch als CDU für Artenschutz kämpfen, kommt es ganz besonders auch auf intakte, lebendige Wälder an.
Der Wald ist für uns ein Freund und ein wichtiger Verbündeter!