Der Wohnungsmarkt im Saarland steht vor großen Herausforderungen. Während die Nachfrage nach Wohnraum weiter steigt, bleibt das Angebot an bezahlbarem Wohnraum vielerorts hinter den Erwartungen zurück. Doch wie groß ist das Problem wirklich? Und welche Maßnahmen sind erforderlich, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken?
Bereits vor etwas mehr als einem Jahr habe ich parlamentarisch angefragt, wie ausgeprägt der Wohnraummangel im Saarland ist und wie er sich entwickelt. Damals antwortete die Landesregierung, sie könne aufgrund veralteter Daten keine präzisen Angaben machen - und zeigte damit, dass ihr Bauminister zwar gerne große Ankündigungen macht und blumige Erklärungen abgibt, dabei aber noch nicht einmal die Ziele kennt, die es zu erreichen gilt.
Nun liegen mit dem Mikrozensus 2021/2022, dem Zensus 2022 und vor allem auch mit dem neuen Wohnungslosenbericht aktuelle Zahlen vor – Zeit für uns CDU-Fraktion, den Wohnungsmarkt erneut in den Blick zu nehmen.
Meine aktuelle Anfrage an die Landesregierung soll Antworten auf folgende zentrale Fragen liefern:
- Wie groß ist der aktuelle Wohnraummangel im Saarland in Quadratmetern?
- Wie viele Wohnungen wurden seit 2022 fertiggestellt, und wie viele sind bis 2030 geplant?
- Welche Förder- und Kreditprogramme für den Wohnungsbau gibt es im Saarland?
- Welche besonderen Herausforderungen hat das Saarland im Vergleich zu anderen Bundesländern?
- Wie hat sich das Programm „Ein Zuhause für junge Familien“ nach der Reduzierung der Anforderungen entwickelt?
- Wie werden die neuen Förderprogramme des Saarländischen Wohnraumförderungsgesetzes bislang genutzt?
Wohnungsbau und Fördermaßnahmen – Was tut die Politik?
Die Schaffung von Wohnraum ist eine zentrale Aufgabe der Politik. Dabei spielen sowohl der Neubau als auch die Sanierung bestehender Gebäude eine wichtige Rolle. Förderprogramme wie „Ein Zuhause für junge Familien“ oder weitere Maßnahmen des Saarländischen Wohnraumförderungsgesetzes sind wichtige Instrumente, um den Wohnungsbau voranzutreiben. Doch die entscheidende Frage bleibt: Werden diese Programme auch effektiv genutzt?
Ein weiteres Problem stellt die steigende Nachfrage nach Wohnraum dar. Ohne ausreichenden Neubau wird sich die Lage weiter verschärfen. Es ist daher dringend erforderlich, dass die Landesregierung realistische Prognosen zum künftigen Wohnungsbedarf bis 2035 erstellt und konkrete Maßnahmen ergreift, um diesen Bedarf zu decken. Dass der Innenminister immer wieder durchblicken lässt, wie wenig er vom Eigenheimbau und vom Einfamilienhaus hält, ist dabei alles andere als hilfreich.
Als CDU-Landtagsfraktion werden wir weiter darauf drängen, dass der Wohnraummangel im Saarland nicht nur erkannt, sondern aufgrund tatsächlicher Daten auch konkret benannt werden kann. Nur dass können wir ihn wirklich effektiv und zielorientiert bekämpfen. Denn Wohnen ist ein Grundbedürfnis – und eine der zentralen sozialen Herausforderungen unserer Zeit.