In der vergangenen Woche hat das RKI die neuen Infektionszahlen mit dem HI Virus bekanntgegeben. 15 Menschen haben sich demnach im vergangenen Jahr im Saarland mit HIV infiziert. Eine erneute Reduktion der Neuansteckungen um fünf im Vergleich zum Vorjahr.Gemeinsam mit meinem Freund und Kollegen Hermann Scharf, dem sozialpolitischen Sprecher unserer CDU-Landtagsfraktion, sehe ich darin auch ein Indiz für die gute Präventionsarbeit: „Die Aids-Hilfe Saar leistet mit sehr viel Herzblut Aufklärungsarbeit zu HIV im Saarland. Es liegt an uns, dass die Beratungsangebote im Saarland weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben – deshalb haben wir auch im aktuellen Doppelhaushalt Sorge dafür getragen, für die AIDS-Hilfe Saar und das Projekt BISS ihre erfolgreiche Arbeit weiterführen können,“ betont Hermann Scharf.
Insgesamt stehen im aktuellen Haushalt für die Jahre 2021 und 2022 insgesamt 631.500 Euro für zur Förderung des Vereins AIDS-Hilfe Saar e.V. und anderer Einrichtungen und Gruppen sowie sonstiger Träger von AIDS-Beratungs- und -Betreuungsstellen bereit.
Hermann Scharf hofft, dass die Betroffenen durch die Aufklärungsarbeit nicht weiter stigmatisiert werden: „Leider sehen sich Betroffene noch immer mit Vorurteilen, Diskriminierung und Ausgrenzung. Diese Ablehnung führt zu zusätzlichen, tiefgreifenden psychischen Belastungen. Der beste Weg, um unbegründete Berührungsängste aus dem Weg zu räumen, ist eine noch bessere Aufklärung. Werden Infizierte medizinisch durch eine HIV-Therapie betreut, die die Virenlast im Körper eliminiert, sind sie nicht mehr ansteckend. Das ist vielen Menschen überhaupt nicht bewusst!“
HIV-negative Menschen können außerdem ein HIV-Medikament einnehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. PrEP, kurz für „Prä-Expositions-Prophylaxe“ werden diese Medikamente genannt und bieten Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt. PrEP ist eine Safer-Sex-Methode, bei der HIV-Negative ein HIV-Medikament einnehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Die PrEP-Medikamente und –Untersuchungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert.
Hintergrund:
Im Saarland lebten Ende 2020 nach Schätzungen des RKI etwa 930 Menschen mit HIV.
Ein Problem weiterhin: Viele Infizierte wissen nichts von ihrer Krankheit – das Robert-Koch-Institut geht für das Saarland von etwa 90 Betroffenen, bundesweit von rund 9500 Betroffenen aus.
Laut WHO wird etwa jede zweite Diagnose erst in einem späten Stadium gestellt. Je früher HIV-positive Menschen mit einer Behandlung beginnen, desto größer ist ihre Chance auf ein gesundes und langes Leben. Außerdem sinkt das Risiko, dass sie andere mit dem Virus anstecken. Wer den Verdacht hat, sich möglicherweise angesteckt zu haben, kann sich im Saarland jederzeit kostenfrei, anonym und streng vertraulich beraten und testen lassen.